DER SCHLÜSSEL ZU EINEM GUTEN MIX – TIPPS, TRICKS UND MEHR

DER SCHLÜSSEL ZU EINEM GUTEN MIX – TIPPS, TRICKS UND MEHR

Deine Audio-Identität

Du kannst jeden fragen, der schon einmal in einem Studio ein Mischpult in die Hand genommen oder sein Leben mit einer Aufnahmesoftware seiner Wahl verbracht hat, und sie werden sich alle in einem Punkt einig sein – das Mischen, oder besser gesagt, die Definition eines guten Mixes und der richtigen Vorgehensweise, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Während du dich in der Welt des Mixdowns zurechtfindest, wirst du nicht nur deine Fähigkeiten verbessern, sondern auch eine immer klarere Vorstellung davon bekommen, was für dich funktioniert und was nicht. Das bedeutet aber nicht, dass wir dich in die Welt der Audiotechnik entlassen, damit du dich dort selbst durchschlägst. Was „gut klingt“ ist zwar letztlich subjektiv, aber es gibt unzählige Techniken und Werkzeuge, mit denen du deinen Vorstellungen von der perfekten Mischung näher kommen kannst. In diesem Blog werden wir dir einige großartige Tipps, Richtlinien und Grundlagen vermitteln, um dich auf deinem Weg zur Audiomischung in die richtige Richtung zu lenken.


7 Elemente einer guten Mischung

Balance: Die Mischung sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Pegeln der einzelnen Instrumente, Stimmen usw. bieten und gleichzeitig die Musikalität und die Emotionen des Songs bewahren.

Klarheit: Die korrekte Darstellung des gesamten Frequenzbereichs ist für die Perfektionierung deiner Gesamtmischung von großer Bedeutung. Von kraftvollen Bässen bis zu den strahlenden Höhen müssen alle Frequenzanteile präsent und ausgeglichen sein.

Separation: Jedes Instrument und jeder Part sollte leicht zu erkennen sein. Ein guter Mix ist so klar definiert, dass der Hörer einzelne Sounds heraushören kann.

Panning: Jedes Element in einem Song ist so platziert, dass es für den Künstler und den Hörer Sinn macht.

Räumlichkeit: Verschiedene Elemente in einem Song sowie der Gesamtmix sollten ein Gefühl von Atmosphäre vermitteln. Man sollte das Gefühl haben, dass alles in einem dreidimensionalen Raum stattfindet.

Dynamik: Jedes Element in einem Song sollte sich natürlich anfühlen und nicht zu stark komprimiert oder zu laut sein. Ein guter Mix ermöglicht es, dass jeder Part im Song atmen und sich entwickeln kann.

Kreativität: Ein guter Mix liefert nicht nur eine klare Darstellung aller Elemente im Song, sondern hilft dem Hörer, sich auf das zu konzentrieren, was der Künstler vermitteln will. Unkonventionelles Denken kann zu wunderbaren kreativen Klängen führen, die einen Song besonders machen.

Von Anfang an alles richtig machen

Müll rein, Müll raus
Eine gute Mischung beginnt mit einer guten Aufnahme. Bemühe dich um möglichst saubere Spuren ohne übermäßiges Rauschen oder Verzerrungen, und spare dir das Hinzufügen von EQs oder Effekten für später auf. Deine Mischung ist nur so gut wie die Quelle. Vergiss vor allem nicht, während der Aufnahme genau zuzuhören, denn es ist viel schwieriger, die Aufnahme zu wiederholen, als sie beim ersten Mal richtig zu machen.

Definiere das Arrangement
Es ist eine gute Idee, von Anfang an an das Arrangement zu denken. Füge nur das Nötigste hinzu, anstatt es mit Overdubs zu überladen. Halte außerdem die Anzahl der „Takes“ für einen bestimmten Part so gering wie möglich; es ist geistig und körperlich anstrengend, sich Dutzende von Takes anzuhören, um daraus einen einzigen Track zu bauen.

Gehe planvoll vor
Die Planung der Abmischung während der Aufnahme ist einer der am meisten übersehenen Punkte bei der Aufnahme. Vor allem bei den nahezu unbegrenzten Spuren, die die heutigen DAWs bieten, ist es nur allzu leicht, einfach einen weiteren Take aufzunehmen und „die Sache im Mix zu hinzubiegen“. Die zusätzlichen Stunden für das Abmischen werden dir auf jeden Fall zum Verhängnis.


Vertraue deinen Ohren

Zunächst einmal geht es immer um den Song. Das Hinzufügen von zahlreichen Spielereien, Tricks und Effekten kann einen ansonsten guten Song ruinieren. Höre dir den Song an, und füge nur das hinzu, was er braucht – mehr nicht. Noch einmal: Deine Ohren sind dein wichtigstes Werkzeug. Das Zuhören zu lernen ist wirklich die wichtigste Lektion in der Musik, ob beim Spielen, Aufnehmen, Abmischen oder Mastern. Scheue dich nicht, neue Dinge auszuprobieren und dich von deinen Ohren leiten zu lassen.


Testhören

Ein perfekt kalibrierter und positionierter Satz professioneller Monitore in einem Studio ist zwar das Nonplusultra, um deinen Mix zu hören, aber nicht jeder wird das gleiche Hörerlebnis haben wie du. Höre dir die Mischung während des gesamten Prozesses über andere Geräte an, mit denen du vertraut bist (Kopfhörer, Autoradio usw.). Es ist auch sehr hilfreich, eine andere fertige Mischung (entweder eine eigene oder einen Lieblingssong, an dem du dich orientieren möchtest) zum Vergleich zur Hand zu haben.


Tipps und Tricks

Wie oben in diesem Blog erwähnt, gibt es zahllose Möglichkeiten, den gewünschten Sound in deinem Mix zu erzielen, und einige davon funktionieren vielleicht nicht für jeden. Hier sind einige bewährte Techniken, die dir einen kleinen Vorsprung verschaffen und dir hoffentlich einige Ideen für eigene Techniken liefern.

Mono ist entscheidend
Es ist wichtig, die Mischung in Mono regelmäßig zu überprüfen. Die Hauptidee dahinter ist, Phasenprobleme bei Stereoquellen zu vermeiden. Die Überprüfung der Mischung in Mono ist auch aus anderen Gründen sinnvoll. Die Mischung klingt dadurch „eindimensionaler“, was zu einer anderen Perspektive führt, wie viel natürliche Separation zwischen den Spuren vorhanden ist. Grundsätzlich gilt: Was in Mono sauber und klar klingt, wird auch in Stereo gut klingen (während das Umgekehrte nicht unbedingt zutrifft).

Drums und Bass – mit dem Fundament beginnen
Den meisten tieffrequenten Sounds fehlt die Richtwirkung, allerdings enthalten sie den Großteil der Energie. Daher funktionieren sie am besten, wenn sie genau in der Mitte positioniert werden.

Diese Tieftonmischung beginnt in der Regel mit dem Aufbau des Stereobildes des Schlagzeugs aus der Perspektive des Publikums. Bei einem rechtshändigen Schlagzeuger befinden sich Kick und Snare in der Mitte, die Hi-Hat wird leicht nach rechts verschoben, und die Overheads werden hart nach links und rechts gepannt.

Je nachdem, wie viele Toms und andere „Spielsachen“ der Schlagzeuger hat, ist es normalerweise am besten, eine natürliche Platzierung innerhalb der Stereobreite zu schaffen. Bei drei Toms würde man das mittlere zum Beispiel in der Mitte und die beiden anderen etwa zwischen 9:00 und 10:00 Uhr sowie zwischen 2:00 und 3:00 Uhr positionieren, je nachdem, wie breit die Verteilung sein soll.

Stereogitarren – keine Sorge, hier nur ein paar Tipps
Das Mischen von Gitarren in Stereo ist eine großartige Möglichkeit, Tiefe zu erzeugen. Das Verteilen der Gitarre(n) in dichten Mischungen schafft Platz für den Bass und andere mittig platzierte Parts. Senke die unteren Mitten ab, um den „Matsch“ in den Mitten zu beseitigen. Das Anheben der Höhen funktioniert auch, verstärkt aber oft die Fingergeräusche.

Hier ist eine einfache Möglichkeit, eine akustische Gitarre aufzunehmen. Verwende zwei Richtmikrofone, von denen du eines auf den Korpus direkt unter dem Schallloch und das andere auf den oberen Teil des Halses richtest. Wenn man sie auf 9:00 und 3:00 Uhr pannt, erhält man ein schönes, breites Stereobild.

Double-Tracking – das Doppeln desselben Parts – liefert einen schönen vollen Gitarrensound. Ideal ist es, zwei verschiedene Gitarren und/oder Verstärker zu verwenden, aber wenn das nicht möglich ist, versuche es mit alternativen Stimmungen, einem Kapodaster oder sogar mit einem Down-Tuning.

Vocals – Das Letzte, was gemischt werden muss
Die Lead-Vocals werden normalerweise vorne und in der Mitte gemischt, aber es gibt einige Tipps und Tricks für das Mischen von Backing-Vocals. Meist werden sie über das Stereofeld verteilt, um die Spur zu verbreitern; 9:00 und 3:00 sind für die meisten Mischungen ausreichend. Das Hinzufügen von etwas Delay und Chorus zu den Backing Vocals kann Wunder bewirken, wenn es darum geht, die Parts miteinander und im Mix zu mischen. Du kannst auch versuchen, die Lead-Vocals ein wenig auf die eine Seite und die Backing-Vocals auf die andere Seite zu legen.


Zusammenfassung

Das Eintauchen in die Welt des Mixdowns kann entmutigend sein, aber am Ende ist es unglaublich befriedigend, einen Mix zu haben, auf den man stolz ist. Je mehr du lernst und je mehr Zeit du mit dem Experimentieren verbringst, desto besser werden deine Mischungen. Also, raus mit dir und fang an zu mischen!

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