Hast du dich schon einmal gefragt, was der Phono-Eingang an deinem Audiogerät ist?
Hast du jemals versucht, einen Plattenspieler an einen Line-Level-Eingang anzuschließen?
LP-Schallplatten und Plattenspieler müssen für die Wiedergabe eine Standard-EQ-Entzerrung einhalten. Diese wurde in den 1950er Jahren von der Recording Industry Association of America entwickelt. Bevor dieser Standard festgelegt wurde, setzt jede Plattenfirma auf ihre eigene Verarbeitung, was zu Dutzenden von verschiedenen Wiedergabekombinationen führte. Eine wichtige Folge davon war, dass die Rundfunkanstalten gezwungen waren, sich routinemäßig auf viele verschiedene Aufnahmecharakteristika einzustellen, da bestimmte Alben nur auf einem speziellen Plattenspieler wiedergegeben werden konnten.
Der Grund für die Anwendung einer speziellen EQ-Entzerrung liegt in den großen Wellenlängen der tiefen Frequenzen. Die Rillen, die diese tiefen Frequenzen erzeugen müssten, sind für den Tonabnehmer des Phonographen zu schwierig abzutasten. Außerdem wäre die Spielzeit einer LP auf wenige Minuten begrenzt, um diese großen Rillen zu realisieren.
Mit der RIAA-Norm wurde ein Aufnahmeverfahren eingeführt, das tiefe Frequenzen um 20 dB reduziert und hohe Frequenzen um 20 dB anhebt. Die Wiedergabegeräte verwenden dann eine Umkehrung dieser Entzerrung, damit das Signal so klingt wie beabsichtigt. Entsprechend sind die Rillen für die tiefen Frequenzen viel kleiner. Als Bonus dient der drastische High-End-Cut zur Verringerung von Zischen und Rauschen bei der Wiedergabe, was die Wiedergabetreue der Aufnahme erheblich verbessert.
Der Phono-Eingang enthält die entsprechende Vorverstärkerschaltung, um die Wiedergabe der Schallplatte zu steuern. Line-Eingänge sind so ausgelegt, dass sie so linear wie möglich sind, weshalb es keine gute Idee ist, eine Schallplatte an diese Eingänge anzuschließen.
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